Pfotenpflege hält Hunde und Menschen gesünder

Saubere Pfoten sorgen für eine geringere Schadstoff- und Keimbelastung im Haus.

„Für uns Menschen ist es völlig normal, vor dem Betreten unserer Wohnräume unsere Schuhe auszuziehen. Insbesondere, wenn diese beim Waldspaziergang dreckig geworden sind. Damit bleibt der Schmutz draußen. Unsere Fellnasen haben es da nicht so leicht. Denn alles was sich auf Feld, Wald und Wiese oder auf Straße zwischen den Fußballen gesammelt hat, kommt mit in die Wohnung und wird im ganzen Haus verteilt, wenn man es nicht aktiv verhindert. Sieht man sich genauer an, was so in die Wohnung kommen kann, wird schnell klar, warum fehlende Pfotenhygiene nicht nur für unsere felligen Freunde sondern auch für uns selbst ein ernstzunehmendes Gesundheitsthema werden kann.“

 

Parasiten draußen lassen

Oft laufen wir mit unseren Hunden auf regelrechten „Gassi-Pfaden“, an denen jeden Tag eine Vielzahl von Hundegeschäften erledigt werden. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis die eine oder andere Pfote in die „Hinterlassenschaft“ eines Vorgängers tritt und auf diesem Wege vielleicht sogar mikroskopisch kleine Eier von Parasiten mit nach Hause gebracht werden.

Gerade kleine Kinder, die noch auf dem Boden spielen und auch ihre Hände immer wieder mal in den Mund stecken, sind dadurch besonders gefährdet mit solchen, an Hundepfoten mitgebrachten Parasiten in Kontakt zu kommen.

Warum Pfotenpflege so wichtig ist, verrät uns Daniela Köchling (Züchterin, Hundetrainerin und Gründerin von Maybrooks Cottage)

Bei aller Natürlichkeit – Nicht alles  gehört ins Haus

Draußen  aufgenommene Schimmelpilze, Bakterien sowie sonstige Keime und Viren lieben das feuchtwarme Milieu einer Hundepfote und nutzen gern die „Mitfahrgelegenheit“ in den oft dicht behaarten Zehenzwischenräume unserer Vierbeiner. Sie sind mit bloßem Auge meist gar nicht erkennbar. 

Gleichwohl sind sie gefährlich, denn die Keim- und Schadbelastung in den eigenen vier Wänden ist ein wichtiger Faktor wenn es um das Auslösen von Hauterkrankungen, Allergien und ähnlichen Belastungen der Bewohner geht. 

Daher sollten die verdreckten Pfoten unserer Vierbeiner nach Spaziergängen noch vor dem Betreten der Wohnräume gründlich gereinigt werden. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie scheint es ratsam, das sehr sorgfältig zu tun. 

Pfotenpflege beim Hund – so wichtig wie Händewaschen.  

Ein kleines Gefäß mit sauberem  Wasser, in dem die Zehen zunächst intensiv feucht gesäubert werden, hat sich dabei bewährt.
Wer will, kann dazu auch ein spezielles Hundeshampoo,  z.B. den Raufbold oder den Warmduscher  verwenden. Dadurch wird der Haut wieder genug Feuchtigkeit zurückgegeben. So wird auch nicht nur der sichtbare Schmutz entfernt, es wird auch insgesamt die Keimzahl reduziert. Anschließend sollte man die Pfoten unbedingt gut abtrocknen und dabei natürlich auch die Zehenzwischenräume erfassen.

Viele Hunden mögen das nicht so gerne – daher man sollte dabei keinesfalls grob sondern sanft und vorsichtig vorgehen. Mit der Zeit kann dies zu einem schönen, gemeinsamen Ritual werden – und nicht nur die Wohnung und Mitbewohner werden es danken. Wer dann ab und an und witterungsbedingt noch eine spezielle Pfotenpflege aufträgt, hat schon mal vieles richtig gemacht! 

Vorsicht bei Desinfektion der Pfoten

Einigen Parasiten wird es trotz aller Sorgfalt aber immer gelingen, sich an unseren Schuhen oder auf den Hundepfoten in unsere vier Wände zu schleichen. Und nicht allen von Ihnen kann mit dem Staubsauger zu Leibe gerückt werden. Sie verstecken sich in Bodenritzen oder Ecken und „warten“ auf ihre Chance. In Hundehaushalten ist eine regelmäßige Feuchtreinigung von Hartböden mit Desinfektionslösungen deshalb durchaus sinnvoll.

Aber Achtung: Desinfektionsmittel gehören nicht an Hundepfoten ! Hundenasen sind extrem empfindlich und viele Desinfektionsmittel vernebeln und bilden Gase, die die sensiblen Schleimhäute unserer Pfotenfreunde stark reizen können. Daher im Anschluss an die Reinigung immer gut lüften und am Besten einen langen Spaziergang an der frische Luft planen. Auf keinen Fall sollten Hundepfoten direkt mit Desinfektionsmitteln in Kontakt kommen oder gar behandelt werden.